Saison 2018 (so far)

Saison 2018

Nachdem wir ja 2016 komplett aussetzten und die Saison  2017 nach dem zweiten Rennen mit dem Feuer in Alkersleben schnell beendet war, stand beim Thema Racing lange ein großes Fragezeichen.

Anfang dieses Jahres fiel aber die Entscheidung weiter zu machen.
Und wie!
Der geliebte T3 Westfalia wurde zugunsten eines 7,5t Iveco mit gigantischem Stegmaier Zelt verkauft. Der musste allerdings auch umfangreich umgebaut werden.
Der gesamte Innenraum wurde unseren Bedürfnissen angepasst.
Um das Auto und das gesamte Equipment ohne zusätzlichen Anhänger transportieren zu können und gleichzeitig 6 Schlafplätze zu bieten war schon extremer Aufwand nötig.

Reinhard erneuerte mit der gleichen Akribie wie am Rennwagen die komplette Elektrik.
Ja, die war zwar letztes Jahr auch komplett neu, der Umbau auf EMU war nicht ohne.

Und alles nach dem Brand wieder hinüber…..,.

Also entschieden wir langsam wiedereinzusteigen.
Es blieb beim Golf 16V Motor, allerdings mit Tankstellenbenzin, niedriger Verdichtung und lediglich 350PS. Sollte für 11er Zeiten reichen, also gut für ProET.
Super abgestimmt von Wolfgang Ettl, unproblematisch wie ein Alltagsmotor.
Schlüssel drehen und los geht’s. Ein Traum!
Umfangreiche Sicherheitsvorkehrungen:
-SFI 3.2-A5 Anzug mit der passenden Unterwäsche
-neuer Helm mit integriertem Funk
-neues Fensternetzsystem mit narrensicherer Entriegelung
-die bewährte Feuerlöschanlage mit mehr und besser befestigten Düsen
-besser abgedichteter Innenraum,etc…
-Kirkey Alusitz (mit schwer entflammbarem Bezug)

Erstes Rennen im Mai Phönix Dragway:

Technische Abnahme kein Problem, Lizenzupgrade incl. COT bestanden.
(Man muss beweisen, dass man das Auto in weniger als 12s verlassen kann, kein Thema. Schaffe ich in 8)
Leider hatte die Zeitnahme ein Problem und es konnte nur 1/8 Meile gemessen werden.
Kein Problem, vier 7er Zeiten gefahren und gleich wieder wohl gefühlt.
Und qualifiziert für ProET. Yes!
Das noch ohne Launch-Control. Die EMU akzeptiert nicht den Kupplungsschalter für Launch und Flatshift. Die UMC konnte das, naja.
Leider fiel das Rennen am Sonntag  wegen Regen aus.

Nächste Station Alkersleben:

Zurück am Ort der Katastrophe begrüßten mich alle freundlich und glücklich mich wieder am Start zu sehen. Das hat gut getan, Leute. Danke noch mal.
Freitag konnten wir einige Qualiläufe fahren, ausser einem abgeplatzen Wasserschlauch und dem Gasseil, das nich an seinem Platz bleiben wollte, kein Problem.
Das Auto aber für Bracket Racing einzustellen und den Index passend zu wählen, das ist halt mit einem kleinen 4-Zylinder Turbo mit Schaltgetriebe nicht leicht.
Aber wir wollen es ja nicht anders.
Genau so sieht das auch Dominik Schlieper:

Er ist seit Alkersleben bei jedem Rennen bei uns dabei. Platz ist ja genug.
Der Karmann steht derzeit bei einer PB von 9,5s und wird sicher noch schneller!!!!!!
Qualifiziert für die Elimination war der erste Gegner Uwe Kimmel mit seinem 12-Zylinder E36
In der Quali hatte ich schon probiert ordentliche Reaktionszeiten hinzulegen und auch sonntags konnte ich gegen den BMW schon auf den ersten Metern einen Vorsprung rausfahren.
So viel, dass ich es mir leisten konnte vor dem Ziel vom Gas zu gehen und locker zu gewinnen.
Im Halbfinale gegen Björn und seine Lucille hab ichs damit aber übertrieben.
Den sicheren Vorsprung und die Finalteilnahme weggeschmissen, Fuck!
Björn hat dann noch das Finale gegen Habermann gewonnen, Glückwunsch!

Drittes Rennen Jade-Race:

Bestes Wetter an der Nordsee, Tracktime ohne Ende. Top-Orga!
Micha Behrens und seine Crew veranstalten da ein super Event. Wenns nur nicht sooo weit wäre…
Wir sind 8 von 12(!) Qualiläufen gefahren und waren mit  45 Tausendstel zum Dial-In qualifiziert.
Zum ersten Mal auch die Aufkleber von unserem neuen Sponsor Lumberjack-Gold auf den Autos.

Der erste Lauf am Sonntag war ein Bye, weil Jörg Boenisch wegen Vergaserproblemen schon aufgeladen hatte.
Im nächsten Lauf wollte ich keinesfalls den Fehler von Alkersleben wiederholen.
Nach brauchbarer RT (0,130s) sah ich im Spiegel schon Frank Römer heranstürmen.
Aber nein! Ich bleib drauf, Blutdruck im roten Bereich, Schnappatmung, Puls bei 320.
Egal. Vollgas!!
Ergebnis: 0,06s Breakout…………….
Ende der Vorstellung. Gut gemacht, Frank.
Aber im nächsten Lauf hatte er gegen Janine Hagen, die später den Gesamtsieg einfuhr, auch keine Chance.

Dann endlich August, ab nach Hockenheim:

Bei den Public Race Days hat man die Gelegenheit, im Rahmen des T&T Daten zu sammeln und die richtigen Einstellungen für die Strecke am kommenden Wochenende zu den NitrolympX zu finden.
Der erste Start war dann gleich mal gar nix. Die Startdrehzahl bei der in Jade noch die Räder wild durchdrehten, war hier viel zu niedrig. Das Auto klebte regelrecht fest, Drehzahl im Keller.
Turboloch deLuxe.
Also mehr Power für den folgenden Run:
Als ich da aber nach Sekundenbruchteilen nur noch den Himmel über dem Hockenheimring sah, ging ich lieber kurz vom Gas. Was für ein Wheelie!!!!!!!!!!
Adrenalin und Endorphine geben sich im Sekundenwechsel die Tür in Hand, Wahnsinn.

Dann für den nächsten Run mittels Reifendruck Traktion rausgenommen, und siehe da: Es passt!
1,4s für die 60ft, PERFEKT! Und immer um die 11,3s auf der ¼ Meile. Sogar der Lauf mit dem Wheelie war noch eine 11,39.
Nach ein paar weiteren Starts fühlten wir uns gut gerüstet für die Nitros, wo 40 Starter auf ein 32er Feld antreten.
Mit den gesammelten Daten aus Datalogs, Timeslips und der neuen Wetterstation, die Reinhard „mal eben“ selbst gebaut hat. Richtig gelesen: Mit dem D/A Wert hoffen wir die im Bracket-Racing so wichtige Reproduzierbarkeit (was für ein Wort!) zu erreichen.

Das Ganze ohne den kleinsten technischen Schaden. Nur tanken und fahren. Super? Super Plus!

Also dann, nach ein paar schönen Urlaubstagen in Hockenheim auf zu den NitrolympX:

Beim ersten Lauf Freitag morgens überschätzten wir die wohl noch zu kalte Strecke:
Keine Traktion, 20 Meter Burnout,  mit 12,1s fast 9/10 daneben. Naja, immerhin ein gültiger Lauf.
Nachmittags passte es schon besser, 35 Hundertstel am Index reichten für den 24. Platz.
Samstag Morgen hatten wir die dritte Chance auf eine bessere Platzierung.
Die Strecke war gut und wir waren uns sicher, dass die Karre eine 11,3 fährt.
Aber lieber 5/100 „Safety Margin“, also 11,25 gedialt.
Und was kam raus? Eine 11,301. 4. Platz final, da der letzte Lauf ausfiel.
Time to party!

Sonntag morgens mit unserem Gegner Josef Schmidig noch schnell die Bahnwahl verhandelt und ab an die Ampel:
Nur da hat der Fahrer völlig versagt. Dunkelrotes Rotlicht, 2/10s zu früh………… Mea culpa.
Das wars dann mit den Siegambitionen, scheisse!
Aber alles in allem tolle und unvergessliche Tage.
Kein Schaden, vor allem kein Feuer, alles sicher.

Bis zum nächsten Start beim Drag Day in Bad Sobernheim wird nun die Kupplung umgebaut um mehr Leistung zu vertragen, Ettl-Motorsport wird wohl noch ein paar hundert PS rauskitzeln und dann hoffen wir wieder 10er Zeiten zu fahren.

An dieser Stelle möchte ich mich bei allen bedanken, die mich so unglaublich unterstützen,
ohne euch wäre das alles nicht möglich:
-Meine Tochter Magdalena, die nach dem desaströsen Einstieg mit Feuer doch Gefallen an unserem Hobby gefunden hat
-Reinhard, der unermüdlich mit unglaublicher Akribie die Elektronik perfektioniert,                                                                                                               und immer das passende Kaninchen aus dem Hut zaubert.
-Maria und Günther, die immer mit Herzblut dabei sind, nicht nur beim Catering
-Andreas und Lea ohne die der Iveco wohl noch lang nicht fertig wäre und die Rennen im Norden unmöglich gewesen wären.
-Matthias und Otto, die mich immer in der Werkstatt und auch an der Strecke unterstützen
-Wolfgang Ettl und sein Team für das Motorkonzept und die Abstimmung
-Patrick Berlage, mit dem ich die Launch-Control endlich im Griff hab

Und natürlich die Sponsoren:

-Phillip Kaess von Arlows, der mich seit 2015 supported
-Alex Zankl, Lumberjack-Spirits, dabei seit Jade
-Armin Heckl, IP-Events, neu dabei seit Hockenheim

Vielen Dank für eure Hilfe

 

Auch an Markus Münch für das Wheeliebild!